Sparplan
Meine Tochter möchte sich später eine Villa kaufen. Dafür benötigt man viel Geld. Sie könnte später dafür arbeiten – oder wir fangen heute schon an, ihr erstes kleines Geld für dieses Ziel arbeiten zu lassen.
Für dich zur Inspiration erweitern wir diese Seite Stück für Stück
Beispiel wie man mit Immobilien über die Börse Cashflow generiert
100 Euro gehen arbeiten und verdienen monatlich 42 Cent
Um bei 100 Euro Kapitaleinsatz in der Immobilienbranche bleiben zu können, müssen wir über die Börse und ein Wertpapier gehen. Im Laufe der Weiterentwicklung dieser Seite wirst du erstaunt sein, welch großartige Sachen man anteilsmäßig ab 1 Euro über die Börse erwerben kann.
Das Depot, welches wir dazu nutzen, ist das Junior-Depot der Comdirect. Aus meiner Erfahrung das Beste in Deutschland für Kinder. Erfahrungsaustausch gerne via Kommentarfunktion am Seitenende.
Falls du noch kein eigenes Depot bei der Comdirect hast, empfehle ich zuerst das Depot für Mama/Papa zu eröffnen und dann das Junior-Depot nachzuziehen. Das ist einfacher in der Handhabung. Falls kein Depot für die Eltern geplant ist, geht auch nur das Junior-Depot.
Zurück zum Geldverdienen mit Immobilien: Es gibt ein Immobilienunternehmen, die Realty Income Corporation, die monatlich (!) Gewinne an ihre Anteilseigner auszahlt. Das kommt unserem Beispiel und meiner Tochter sehr gelegen, denn es erleichtert uns allen das Verständnis und die Berechnung.
Die Zahlen sind sehr einfach. Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 5 Prozent. Das bedeutet, für 100 Euro in Unternehmensanteile getauscht, erhält man 5 Euro Dividende im Jahr. Realty Income zahlt monatlich Dividende, das sind dann 0,42 Euro Monat für Monat.
Infos verbildert zum besseren Verständnis:
Aufbau von passiven Einkommensströmen
Wäre vielleicht auch interessant für Leute, die von passiven Einkünften leben wollen. Hast du 100.000 Euro investierst, bekommst du 420 Euro monatlich raus. Das sind jedenfalls die aktuellen Zahlen. Das kann sich natürlich ändern, denn es gibt wie immer im Leben Variablen und Unvorhersehbares.
Als ich meiner Tochter erzählt habe, dass sie 100 Euro gibt und dafür 42 Cent bekommt, hat sie aufgeschrien, dass sie das nicht will. Auch nicht als ich sagte, dass sie Monat für Monat kommen … erst als ich ihr verständlich machen konnte, dass die 100 Euro nach wie vor in Form von Unternehmensanteilen vorhanden sind, war sie einverstanden und wir haben folgende Grafik erstellt:
Wie kann das Unternehmen monatlich Gewinne auszahlen?
Realty Income ist ein Immobilienunternehmen. Es besitzt Immobilien und die Mieter zahlen Miete. Die Miete zahlen sie monatlich. Das Geldfluss (Cashflow) ist ziemlich gut planbar und bei regelmäßigen monatlichen Einnahmen kann man sehr gut die monatliche Dividende zahlen.
Besitzt Immobilien. Mieter zahlen Miete. Monatlich.
Seit 1994 zahlt Realty Income monatliche Dividende. 30 Jahre Dividendenhistorie! Angefangen mit 0,075 US-Dollar pro Aktie, sind es für Investoren, die im August die Aktie im Depot hatten, bereits 0,263 US-Dollar. Die Aktie wird aktuell um 61 Dollar bzw. in Deutschland um 54 Euro gehandelt.
Es ist sehr einfach in solche Aktien zu investieren, da du keine „ganzen“ Aktien kaufen musst, sondern via Sparplan einfach für 100 Euro Realty Income kaufen kannst. Aktuell würden dir rund 1,85 Aktien ins Depot eingebucht.
Sparplan anlegen Schritt für Schritt
1. Geldanlage/Wertpapiersparplan auswählen
Du loggst dich in das Kinder-Depot ein und gehst in der Navigation auf „Persönlicher Bereich“ – „Geldanlage“ – „Wertpapiersparplan“.
2. (Weiteren) Sparplan anlegen
Offensichtlich hat meine Tochter schon einige Wertpapiersparpläne, deswegen habe ich beim Bildschirmfoto diese größere Fläche abdecken dürfen.
3. Wertpapiersparplan einrichten
Die Gebühr beträgt für Aktiensparpläne stets 1,5 Prozent der Sparrate. Bei 100 Euro wären das 1,50 Euro. Werden wir im Verlauf mit der Ausführung der Seite noch sehen.
4. Ausführungen programmieren
Sympathisch ist, dass man einen individuellen Namen für den Sparplan nehmen kann. Meistens nehme ich den Namen der Aktie, um einen guten Überblick zu haben. Sind die Einstellungsmöglichkeiten selbsterklärend? Gerne über die Kommentarfunktion fragen bzw. mit anderen smarten Bankkunden austauschen.
Tipp: Statt als Finanzierungsquelle der Sparrate das Verrechnungskonto zu nutzen, kann man auch ein „anderes Konto“ auswählen. Beispielsweise das Girokonto der Eltern. Dann wird monatlich bzw. je nach Sparplanausführungsintervall die Sparrate per Lastschrift eingezogen.
4.1 automatische Wiederanlage von Dividendenzahlungen
Die Funktion der automatischen Erhöhung der Sparrate erklärt die Comdirect mit der Inflation. Üblicherweise mache ich davon keinen Gebrauch, denn ich passe meine Sparraten lieber manuell an. Bei diesem Beispiel ist die Funktion sehr willkommen, weil man sie zur automatischen Wiederanlage der gutgeschriebenen Dividenden nutzen kann. Dazu muss aber als Einziehungskonto „Verrechnungskonto“ ausgewählt sein. Auf dem Verrechnungskonto werden die Dividenden monatlich gutgeschrieben.
Nach einem Jahr sieht es so aus, dass die monatliche Sparrate bei 105 Euro liegt. 100 Euro kommen per Dauerauftrag vom elterlichen Girokonto und 5 Euro per Dividendengutschrift auf das Verrechnungskonto. Es entsteht das, was man bei Geldanlagen Zinseszinseffekt nennt.
5. Alles richtig? Wertpapiersparplan freigeben
6. Fertig. Noch Sparplan-Übersicht ansehen?
6.1 Neue Übersicht
Für meine Tochter habe ich einen Sparplan von 100 Euro – vorerst monatlich, um eine Position aufzubauen – angelegt. Schaue gelegentlich auf dieser Seite vorbei, um zu sehen, wie es sich entwickelt. Über unsere Sonntagsmail bleibst du automatisch auf dem Laufenden.
Abrechnung über die erste Ausführung des Sparplans
Jedes Mal, wenn der Sparplan ausgeführt worden ist, bekommst du eine Abrechnung über den Kauf in die elektronische Postbox eingestellt. In unserem Beispiel ist das monatlich. Hier die Abrechnung der ersten Ausführung:
Abrechnung über die erste Dividenden-Gutschrift
Die folgende Grafik zeigt die erste Dividenden-Gutschrift mit Erklärungen von Details:
Was ich in der oberen Berechnung noch nicht berücksichtigt hatte, war der Abzug der Quellensteuer in den USA. 15 % schnappen sich die Vereinigten Staaten von deiner Dividende. Mir gefällt das nicht, aber leider ist das so. Die BRD würde sich mit der Abgeltungssteuer 25 % + Kirchensteuer schnappen. Glücklicherweise gibt es derzeit einen Freibetrag von 1.000 Euro. Deswegen siehst du keinen weiteren Steuerabzug auf der Abrechnung.
Zeitpunkte zur Dividendenzahlung: Die Dividende wird Mitte des Monats, üblicherweise am 15. gutgeschrieben. Berechtigt ist man, wenn man am ersten des Monats die Aktie im Depot hat. Um ganz sicher zu gehen, sollte man sie bereits am Vortag im Depot haben. Die Comdirect führt Sparpläne nicht am Monatsletzten aus, aber am 1., 7., 15., und 23. bzw. falls Wochenende oder Feiertag am Folgetag. Der 1. November ist ein Freitag dieses Jahr und ich bin gespannt, ob die Ausführung am 1. bereits zur Dividendengutschrift berechtigt. Bisher kaufte ich die Aktie automatisiert am 7. des Monats, weil es der erste Ausführungszeitpunkt vom Artikelstart war. Update folgt.
Fragen?
Nutze dazu bitte die Kommentarfunktion am Ende der Seite. Danke.
Mittlerweile gibt es in Deutschland auch die ersten monatliche Ausschüttenden ETFs.
Wäre der JPM Global Equity Premium Income Active eine Alternative zu Reality Income?
Die Idee gefällt mir und die aktuellen Auszahlungen sehen auch sehr gut aus.
Mein Naturell ist es möglichst viel Verantwortung selbst zu tragen, deswegen nutze ich wenig ETFs. Außerdem sind ETFs Retailprodukte mit zusätzlichen Kosten und leider auch immer wieder Anlageentscheidungen, die nicht sortenrein sind. Habe mich bei der Recherche zu dem ETF gewundert, weswegen dort die Aktie von Berkshire Hathaway als 7. größte Position drin ist. Berkshire Hathaway hat bekanntlich noch nie eine Dividende gezahlt. Warren Buffetts sehr geschätzte Meinung ist, dass sein Unternehmen mehr Rendite macht, als was der Aktionär privat machen würde. Deswegen gibt es unternehmenspolitisch keine Dividenden. Nun befindet sich genau dieses Unternehmen in nennenswerter Position in einem Dividenden-ETF. Warum?
In der Grafik unter der Überschrift „Aufbau von passiven Einkommensströmen“ (für Kinder sicher eine gute Erklärung) zeigt der Pfeil rechts oben in die falsche Richtung. Denn die 42 Cent Dividende kommen ja „aus dem Haus heraus“.
Man könnte die Dividenden auch auf ein Dollarkonto laufen lassen, dann entfallen die bei der Umrechnung in Euro entstehenden versteckten Gebühren (die in diesem Beispiel ja zweimal anfallen, wenn im Folgejahr wieder Aktien gegen Euro gekauft werden).
Ja, da hast du recht. Dankeschön!
Hi Richard,
Hallo Dividendenjäger!
Die Realty Income habe ich seit einigen Jahren und ist eine der größten und langfristigen Positionen in meinem Depot.
Ein weiteres Unternehmen, das monatlich Dividenden ausschüttet, ist die
Stellus Capital Investment Corp Symbol: SCM,
die bis auf den Corona-Crash einen stabilen Kursverlauf (*) zeigt:
https://finviz.com/quote.ashx?t=SCM&ty=c&ta=1&p=m
und auch eine stabile Dividendenhistorie aufweist:
https://www.nasdaq.com/market-activity/stocks/scm/dividend-history
bei einer aktuellen Jahresrendite von
11,65 % (!)
Auch diese Gesellschaft stellt eine der großen Positionen bei mir dar.
(*) Eine hohe Dividende von weit über 5% nützt einem nichts, wenn im Unternehmen etwas faul ist, die Dividende aus der Substanz gezahlt wird und demzufolge der Kurs stetig fällt und weiter zu fallen droht! Also: Nicht nur auf die Rendite achten – diesen Fehler habe ich in meinen ersten Jahren des Investierens mit Aktien schon gemacht.
Auf gute Investments!
Ulrich
Für die stillen Mitleser:
SCM ist eine sehr kleine Business Development Company (350 Mio Marktkapitalisierung).
Das Problem mit SCM ist, dass es eines der höchsten Hebelprofile im gesamten BDC-Bereich trägt. Im zweiten Quartal 2024 hatte SCM eine Eigenkapitalverschuldung von 169 % und ist damit die am zweitstärksten verschuldete BDC direkt hinter Saratoga Investment Corp (SAR).
Wenn’s nur bei einem ihrer Kreditnehmer hakt, könnte das ganze Kartenhaus zusammen fallen.
Ansonsten sehen die Zahlen aber sehr gut aus. Dividende ist gut gedeckt und im ganzen Portfolio keine Positionen größer als 2%.
Würde ich maximal mit 1% Anteil in mein Depot aufnehmen.
Hi Markus,
vielen Dank für deine Anmerkungen.
Gewiss, SCM ist in mancher Hinsicht nicht mit Realty Income zu vergleichen, Realty ist meinem Eindruck nach in Hinblick auf monatlichen Div.-Fluss einer der Platzhirsche.
Und für die Gewichtung im Depot sollte auch die eigene Risikobewertung mit einfließen.
Ein Hinweis für die Investoren, die bei der LLB ein Depot haben: Die Ausschüttungen der SCM kann man sich nach entspr. Vereinbarung mit der LLB automatisch in neue Aktien wandeln lassen.
Ulrich