Triodos Sustainable Equity Fonds

Ist der Triodos Sustainable Equity Fonds ein idealer Fonds für Rendite und Nachhaltigkeit?

Hintergrundinfos zum Triodos Fonds auf dieser Seite erhältlich!

Der Ursprung dieser Seite liegt in der Idee, für das Alter clever vorzusorgen. Folgende Punkte waren uns wichtig:

• Chancen des Aktienmarkts langfristig nutzen,
• in für die Gesellschaft „gewinnbringende“ Unternehmen investieren,
• nach Möglichkeit steuerliche Förderung
• und trotzdem eine freie Verwendungsmöglichkeit des Kapitals.

Das Fondssparen im Rahmen von „vermögenswirksamen Leistungen“ nach dem 5. Vermögensbildungsgesetz ermöglicht genau diese Punkte. Nun ging es darum, einen passenden Fonds zu finden.

Das gefiel uns sofort am Fonds der Triodos Bank

Der Fonds sollte möglichst nicht zu groß sein (unsere Sorge vor der Schwerfälligkeit), jedoch unbedingt einen Fokus auf Nachhaltigkeit haben. Über die Google-Suche stießen wir auf den „Sustainable Equity Fonds“ der uns bekannten Triodos Bank.

Sektoren und Länder des Fonds. Stand 30.6.2012.

Sofort gefiel uns die Anlagestrategie. Die Aufteilung nach Branchen und Ländern passte ebenso wie die größten Positionen (u. a. Vodafone, Google, Standard Chartered) zu unseren Vorstellungen.

Weitere Infos über den Fonds findet man leicht über die ISIN oder WKN.
ISIN:	LU0278272413
WKN:	A0RJ28

Achtung!

Beim Studium der Fondsunterlagen fiel allerdings auf, dass dem Fonds weitreichende Befugnisse wie beispielsweise der Einsatz von Derivaten und der Aktienverleih gegeben sind. Das ist leider Standard in der Fondsindustrie, entspricht jedoch nicht unseren klassischen Vorstellungen von einem Aktienfonds. Stichwort: Reinheitsgebot.

Über eine freundschaftliche Verbindung gelang es uns, ein Gespräch mit Georg Schürmann, dem Geschäftsleiter der Triodos Bank, zu vereinbaren. Wir nutzten es, um dem Fonds „auf den Zahn zu fühlen“ und sprachen genau die Reibungspunkte an.

Nachfolgend sind die wichtigsten Passagen für unsere Leser, die vielleicht ähnliche Gedanken und Vorstellungen haben, veröffentlicht.

Gespräch mit Georg Schürmann von Triodos

Mit dem „Triodos Sustainable Equity Fonds“ hat die Triodos Bank Investment Management, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Triodos Bank, eine Kapitalsammelanlage geschaffen, die über Aktien in internationale Großunternehmen investiert.

Was ist das Besondere an diesem Aktienfonds und was macht ihn „sustainable“ (deutsch: nachhaltig)?

Der Triodos Sustainable Equity Fonds bietet Anlegern die Möglichkeit, an der Börse zu investieren und dabei soziale und ökologische Ansprüche zu berücksichtigen. Sie können neben einer finanziellen Rendite damit auch eine sozio-ökologische Rendite erzielen.

Wie funktioniert das?

Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank

Das hauseigene Research-Team unserer Tochtergesellschaft Triodos Investment Management führt in einem ersten Schritt eine Nachhaltigkeitsanalyse durch. Diese besteht aus drei Stufen.

Zunächst wird geschaut, welche Large Caps im MSCI World aus unserer Sicht originär nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Diese sind definiert als Produkte oder Dienstleistungen, die zu einem sauberen Planeten, zum Klimaschutz oder zur Gesundheit der Menschen beitragen. Da diese Tätigkeiten einen signifikanten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten, unterliegen Unternehmen, die über 50 % ihrer Umsätze mit solchen Produkte oder Dienstleistungen erzielen, nicht Stufe 2 des Auswahlprozesses und können gleich in Stufe 3 weiteranalysiert werden.

Unternehmen, die keine typisch nachhaltigen Produkte oder Dienstleistungen bieten, werden in Stufe 2 analysiert. Hier wird geschaut, ob sie in ihrem Sektor in Bezug auf ihre Corporate Social Responsibility-Leistung als sogenannte Best-in-Class-Unternehmen gelten. Dafür wird ein Scoring gemacht, das aus rund 70 generischen und sektorspezifischen Nachhaltigkeitskriterien besteht. Diese Kriterien werden unter drei Themen zusammengefasst, die Aspekte in Bezug auf die Umwelt (Environment), das Soziale (Social) und die Unternehmensführung (Governance) (ESG) abdecken. Das Gesamtnachhaltigkeitsergebnis eines Unternehmens aus diesem Scoring wird dann mit dem anderer Unternehmen im gleichen Sektor verglichen und die jeweils besten 50 Prozent qualifizieren sich für Stufe 3 der Nachhaltigkeitsanalyse.

In der Stufe 3 werden die bis dahin ausgewählten Unternehmen an einer Vielzahl von strengen Ausschlusskriterien gemessen. Hierüber sollen Produkte, Dienstleistungen und Verhaltensweisen ausgeschlossen werden, die wir als nicht-nachhaltig einstufen.

Am Ende dieses Prozesses steht dann das fertige Investmentuniversum. Basierend auf diesem stellt Delta Lloyd Asset Management, der externe Investment Manager, auf der Grundlage der üblichen Risiko-Ertrags-Analyse das tatsächliche Investmentportfolio zusammen.

Ein Fonds, der auf nachhaltige Werte setzt, beschneidet zugegebenermaßen seinen Anlagehorizont. Bedeutet das, dass Anleger mit einer niedrigeren Rendite als bei anderen internationalen Aktienfonds rechnen müssen?

Kann man den MSCI World als Vergleichsmaßstab nehmen?

Die Frage, ob nachhaltige Kriterien beim Investieren Rendite-reduzierend oder -erhöhend wirken, wird oft gestellt. Die Universität Harvard hat im November 2011 eine Untersuchung hierzu veröffentlicht, und wie auch schon in andere Studien wurde festgestellt, dass Investoren, die bei ihrer Aktienauswahl Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte berücksichtigen, langfristig eine Überrendite erzielen können.

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Bezogen auf den Triodos Sustainable Equity Fonds: dieser hat im 3-Jahres-Durchschnitt den MSCI World um 15,4 % mit Stand 31. Mai 2012 outperformed.

Der „Triodos Sustainable Equity Fonds“ wird in Deutschland derzeit nur in der „Anteilsklasse R-dis“ angeboten. Laut Ihrer Internetseite heißt das, dass sämtliche Dividenden einmal pro Jahr ausgeschüttet werden. Ist das für langfristige Investoren nicht schade, weil dadurch der Zinseszinseffekt (damit meinen wir die stetige Wiederanlage der Erträge) ausgeschaltet wird?

Gibt es vielleicht einen besonderen Hintergrund für diese Verfahrensweise?

Wir stellen fest, dass Privatinvestoren die Ausschüttung bevorzugen. Es steht jedem natürlich immer frei, die Ausschüttung dann erneut in Fondsanteilen anzulegen.

Redaktionshinweis: Bei VL-Sparverträgen werden die Ausschüttungen automatisch wiederangelegt.

Seit der Finanzkrise sind Derivate – der US-Großinvestor Warren Buffett soll dazu „finanzielle Massenvernichtungsmittel“ gesagt haben – in Verruf geraten. Umfragen haben gezeigt, dass Kleinanleger solche Finanzwetten nicht im Depot haben möchten. Setzt der „Triodos Sustainable Equity Fonds“ Derivate ein?

Wenn ja, in welchem Umfang und zu welchem Zweck?

Laut Verkaufsprospekt besteht die Möglichkeit, dass der Fonds in Derivate unter bestimmten Bedingungen investieren kann. Seit der Auflegung des Fonds wurde diese Möglichkeit bisher nie von dem Verwaltungsrat genehmigt und es wird auch nicht erwartet, dass dies kurz- oder mittelfristig passieren wird, da es nicht im Einklang mit der Anlagestrategie des Fonds noch mit dem Verständnis der Triodos Bank von nachhaltiger Geldanlage steht.

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass Finanzakteure von Ratingagenturen mit einem Triple A (höchste Bonitätsstufe) ausgezeichnet werden und dennoch praktisch über Nacht in die Insolvenz gehen können. Wer so jemandem etwas geliehen hat, darf sich in die Schlange der Gläubiger einreihen. Gleichwohl ist es bei vielen Fonds tägliche Praxis, Aktienbestände, die eigentlich der anlegenden Kundschaft gehören, zu verleihen. Allerdings wissen das viele Fondssparer nicht.

Dieses System dient der Erwirtschaftung von Zusatzerträgen. Ein Fondsmanagement kostet Geld und Fonds wollen in den Vergleichstabellen gerne eine schöne Rendite ausweisen.

Verleiht der „Triodos Sustainable Equity Fonds“ Aktien und wenn ja, in welchem Umfang?

Erneut besteht die Möglichkeit laut Verkaufsprospekt, wurde aber bisher nie von dem Verwaltungsrat genehmigt. Auch hier wird nicht erwartet, dass dies kurz- oder mittelfristig passieren wird, da es nicht im Einklang mit der Anlagestrategie des Fonds noch mit dem Verständnis der Triodos Bank von nachhaltiger Geldanlage steht.

Die Geschäftsführerin von Optimal-Banking bespart den „Triodos Sustainable Equity Fonds“ im Rahmen ihres VL-Kontos (vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers – dazu demnächst ein separater Bericht).

Welche Möglichkeiten gibt es noch für Interessenten, Ihren Fonds zu kaufen?

Bisher kann man Anteile an dem Triodos Sustainable Equity Fonds entweder in direkter Form oder im Rahmen eines VL-Vertrages erwerben. Weitere Optionen werden noch nicht angeboten.

Möchten Sie unseren Lesern noch etwas mitteilen?

Triodos Investment Management ist bestrebt, bei seinen Investmentfonds größtmögliche Transparenz für die Anleger zu schaffen. Unter anderem wird dies durch das Eurosif-Label bestätigt, welches der Triodos Sustainable Equity Fonds ebenfalls trägt. Wir sind bestrebt, auf unserer Website den Auswahlprozess von Unternehmen für das Investmentuniversum so nachvollziehbar wie möglich zu machen, ebenso wie das während diesem und im Anschluss daran stattfindende Engagement, das wir betreiben, um Unternehmen zu einer noch besseren Nachhaltigkeitsperformance zu bewegen.

Wir sind davon überzeugt, dass wir eine Transformation der traditionellen Wirtschaft brauchen und der Aktionär diese aktiv begleiten und einfordern kann. Wird hier auch nur ein kleiner Schritt von den Unternehmen gegangen, ist die Wirkung für eine nachhaltige Zukunft zum Teil enorm. Diese Macht der „nachhaltigen“ Aktionäre können wir aus 20 Jahren Erfahrung mit unseren Fonds auch bestätigen.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch. :-)

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