Empfehlung oder Warnung?

DKB Cash als P-Konto

Das deutsche Parlament beschloss im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise die Einführung von Pfändungs­schutz­konten, den sogenannten P-Konten.

Was ist ein P-Konto?

DKB P-Konto

Beim P-Konto entfällt die Visa Card, aber die Girocard bleibt.

Ein P-Konto ist ein ganz normales Girokonto mit einem zusätzlichen Pfändungs­schutz. Wandelt man sein bisheriges Girokonto in ein P-Konto um, wird die gesetzlich vorgeschriebene Freigrenze bei Pfändungen hinterlegt.

Erlässt ein Gericht einen Beschluss zur Kontopfändung, dann wird das Konto nicht wie bisher total blockiert, sondern nur der Betrag oberhalb der hinterlegten Pfändungs­freigrenze gepfändet.

Ist kein Guthaben oberhalb der Pfändungs­freigrenze vorhanden, kann nichts gepfändet werden. Der Gläubiger geht leer aus.

Der große Vorteil eines P-Kontos

Alle gewöhnlichen Daueraufträge, Lastschriften und Überweisungen laufen normal weiter, falls eine Pfändung kommt.

Bei Konten ohne Pfändungsschutz kann die Miete nicht überwiesen werden, der Mobilfunk­anbieter bekommt eine Stornierung der Lastschrift und blockiert daraufhin das Telefon und am Automaten gibt es auch kein Bargeld mehr … Probleme fangen an zu explodieren!

Kontopfändungen erschweren erheblich das wirtschaft­liche Leben des Betroffenen – nicht so den Inhaber eines P-Kontos.

P-Konten bieten Sicherheit vor den negativen Folgen von Kontopfändungen!

Allerdings gibt es auch Nachteile beim P-Konto, die man auf jeden Fall kennen sollte, bevor man sich zu einer Umwandlung entschließt.

Nachteile eines P-Kontos

Was Sie schon immer gewusst oder gespürt haben:

  1. Banken wollen mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Geld verdienen und
  2. Banken halten Kunden, die im Gefährdungsbereich einer Kontopfändung liegen, für unattraktiv in Bezug auf Punkt 1.

Deswegen führten Banken kurz nach dem Erlass des Gesetzes „Abwehr­konditionen“ ein. Meistens erhoben Sie extrem hohe Konto­führungs­gebühren. Uns wurden Fälle von bis zu 20 Euro pro Monat bekannt.

Hier schritt der Staat ein und besserte nach: Die Kontoführungs­gebühr für ein Pfändungs­schutz­konto darf nicht höher sein als bei einem anderen Kontomodell.

Zudem beenden Banken bei Umwandlung zum P-Konto Dispokredite und ziehen Kreditkarten ein.

Das P-Konto bei der DKB

Da es bei der DKB nur ein Kontomodell gibt, das kostenlose Girokonto DKB Cash, werden auch für das P-Konto keine Kontoführungsgebühren (mehr) berechnet.

Das P-Konto bei der DKB ist kostenlos!

Unterschied zwischen Girokonto und P-Konto bei der DKB

Im Prinzip funktioniert das P-Konto bei der DKB genauso gut wie das DKB Cash ohne Pfändungs­schutz, allerdings mit einer wesentlichen Einschränkung:

  • Die DKB gewährt keine Kreditlinie (mehr)!

Diese Einschränkung hat zwei deutliche Folgen:

  • Es wird keine Kreditkarte bewilligt bzw. die bisherige eingezogen …
  • … damit haben Sie keine Möglichkeit mehr, weltweit kostenlos Bargeld aus den Automaten zu ziehen.

Bargeldversorgung vom P-Konto

Weiterhin ist die DKB eine hervorragende Bank, da das Konto sowie alle Überweisungen weiterhin komplett kostenfrei sind.

Bargeld können Sie jedoch nur noch über die normale Girocard (je nach Zeitpunkt der Kontoeröffnung Maestro oder V Pay Card) beziehen.

Die DKB belastet dafür Ihr P-Konto mit den Fremdgebühren des Automaten­betreibers. Sie verdient quasi nichts an Ihren Barabhebungen, übernimmt jedoch auch nicht die Kosten dafür.

In einigen großen ostdeutschen Städten und Berlin gibt es eigene Geld­automaten der DKB. Hier sind die Bargeldverfügungen selbstverständlich kostenfrei.

DKB Filiale mit Geldautomat in Berlin

Beispielsweise befindet sich in der Berliner Taubenstraße 7–9 eine DKB Niederlassung mit Geldautomat.

Einrichtung eines P-Kontos bei der DKB

Als Neukunde kann man kein P-Konto beantragen. Dazu hat der Gesetzgeber die Banken nicht verpflichtet. Verpflichtet sind Banken nur ein bestehendes Girokonto in ein Konto mit Pfändungsschutz umzuwandeln.

Das heißt, steckt man bereits finanziell in der „Scheiße“, wird man das P-Konto bei der DKB nicht bekommen. Bei jedem Kontoantrag prüft die DKB die Bonität des Kunden. Ist die Bonität schwierig, wird die Bank eine Kontoeröffnung ablehnen. Dazu hat sie das Recht!

Man kann nicht direkt ein P-Konto beantragen.

Man muss zuerst normaler DKB-Kunde sein. Dann kann man über den Kundenservice den Antrag stellen, das Konto auf Pfändungsschutz umzustellen.

Konto nicht leichtfertig vorbeugend umstellen

Beauftragen Sie die Umstellung, wenn es die wirtschaftlichen Gegebenheiten ratsam erscheinen lassen. Beispielsweise, wenn Sie finanziell abgerutscht sind und mit Kontopfändungen gerechnet werden muss.

Oftmals lassen sich Kontopfändungen abwenden, wenn man einen guten Kontakt zu seinen Gläubigern bzw. zum Gerichts­vollzieher oder Vollstreckungs­beamten vom Zoll sucht. Der Schlüssel liegt oftmals in der Vereinbarung und Einhaltung einer Ratenzahlung!

Wenn aber wirklich alles bergab geht, wandeln Sie Ihr DKB Konto in ein P-Konto um, um Schlimmeres zu verhindern. Die Bank wird Ihnen nicht das Konto kündigen, solange sie es nicht überziehen – geht bei einem P-Konto generell nicht – aber sie sollten vor der Umwandlung eine bisherige Kreditlinie nicht deutlich überzogen haben.

Ergänzungen?

Gerne können Sie das Kommentarfeld zum Austausch von Erfahrungen mit der Umwandlung des Kontos bei der DKB nutzen. Hilfreich sind vor allem Tipps und Ergänzungen, was also gut geklappt hat und wie man sich am besten verhält.

Ausschließliche Meckereien sind nicht erwünscht, weil sie keinen Nutzen stiften.

Allgemeine Informationen zum DKB Konto inklusive Antragsmöglichkeit: www.dkb.de.

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Wer schreibt hier?

Jemand, die in den vergangenen 7 Jahren über 100.000 Menschen zu einem neuen Bankkonto verholfen hat. Mein Name ist Tanja Janecke, Geschäftsführerin von Optimal-Banking, dem Webportal für clevere Bankkunden.

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Mein Girokonto seit 2004:

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Optimal-Banking gehört zu den 6.000 wichtigsten deutschen Internetadressen.
Quelle: Web-Adressbuch 2014, S. 287

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