Unter der Webadresse www.weltsparen.de tritt ein Vermittler von Festgeldanlagen ins europäische Ausland auf. Sehr augenfällig: Die Zinsen sind wesentlich höher, als wenn man direkt bei ausländischen Banken (z. B. VTB Direct, Renault Bank) abschließt.
Somit tritt die Frage auf:
Habe ich ein erhöhtes Risiko, wenn ich zu einem höheren Zins im europäischen Ausland anlege?
Unsere Stammleser kennen unsere Argumentation dazu: Solange man bei einer Bank in der EU bis 100.000 Euro (Einzelkonten) Tages- oder Festgeld anlegt, hat man juristisch genau dasselbe Risiko.
Auch wenn einige Sparkassenvertreter – wie wir in persönlichen Gesprächen erleben durften – vehement eine andere Meinung vertreten (möglicherweise um ihre Niedrigzinspolitik als Sicherheitsvorteil zu rechtfertigen), muss man darauf hinweisen, dass es eine politische Entscheidung war, alle Sparer in der Europäischen Union mit dem modernen Einlagensicherungsrecht gleichzustellen.
Schauen Sie sich gerne unsere Erläuterungen zu den rechtlichen Hintergründen an: Schluss mit der Verunsicherung bei der Sicherheit von Tagesgeld!
Ablauf einer Anlage über Weltsparen.de
- Man wird Kunde beim Vermittler Weltsparen (dazu ist ein Online-Eintrag auszufüllen und eine Legitimation über das übliche PostIdent-Verfahren vorzunehmen).
- Es wird auf den eigenen Namen ein Konto bei der deutschen MHB Bank, Frankfurt am Main, eröffnet.
- Dieses Konto ist quasi das Pool-Konto. Alle Ein- und Auszahlungen von bzw. zum Anleger laufen über dieses Konto.
- Nachdem eine Ersteinzahlung von mindestens 10.000 Euro erfolgt ist, kann das Geld von Weltsparen an die bulgarische Fibank, von der Sie 2,9 % Zinsen auf 12 Monate bekommen, weitergeleitet werden.
- In Bulgarien gibt es eine 10 % Quellensteuer auf die 2,9 % Zinsen. Wie dieser Abzug vom Zinsertrag funktioniert bzw. wie man sich den in der eigenen Steuererklärung anrechnen lassen kann, darüber informiert Weltsparen zum richtigen Zeitpunkt per Brief.
- Vorteil: keine automatische Verlängerung. Nach Ablauf der 12 Monate bekommt man seine Einlage zuzüglich Zinsen auf sein Konto bei der MHB Bank überwiesen. Von hier kann es durch aktives Handeln des Anlegers neu angelegt werden oder auf sein eigenes Girokonto zur Auszahlung kommen.
- Eine vorzeitige Kündigung des Festgelds ist laut Auskunft von Weltsparen möglich, allerdings muss man für die Kulanz auf den bisher erwirtschafteten Zinsertrag verzichten.
Weitere Informationen und den Antrag auf Kontoeinrichtung finden Sie hier:
Fragen zum Weltsparen oder der Auslandsanlage sind natürlich auch über unsere Kommentarfunktion willkommen!
Wenn Sie die online-Zinstabelle auf der homepage der Fibank ansehen, besteht eine hohe Differenz zum Zinsangebot von http://www.weltsparen.de.
Wenn die Anlageprozedur einfach wäre, wäre eine evtl. Direktanlage dort ggf. interessant.
Berechnet die MHB-Bank für die Verwaltung der Gelder eine Gebühr in Rechnung ?
Oder handelt es sich – wie bei allen anderen Anbietern – auch um ein gebührenfreies Konto ??
Gute Frage!
Das Konto bei der MHB-Bank ist kostenlos unabhängig wie viel oder wie oft man es nutzt.
Da die MHB-Bank auch von etwas Leben muss, darf man davon ausgehen, dass sie eine Vergütung von den Empfänger-Banken erhält. Also dort, wo Sie möglicherweise Ihr Festgeld anlegen.
Bei Weltsparen / FiBank gibt es jetzt ein neues Angebot: 3,3 % Zinsen bei einer Laufzeit von 3 Jahren.
Hallo,
die 2,9 % sind Schnee von gestern.
3,3 % für 2 Jahre ebenso.
Meines Wissens jetzt 3,3 % für 3 Jahre, aber minus 10 % Kap-St. im eigenen Land. Ob das hier verrechnet wird, konnte ich noch nicht ermitteln.
MfG
Uwe Wolframm
Vielen Dank für den Hinweis! Hier der aktuelle Zinssatz: http://www.weltsparen.de/fibank-festgeld-3-jahre.
Weltsparen.de holt sich rechtzeitig vor Fälligwerden der Anlage bei der FI-Bank eine steuerliche Ansässigkeitsbescheinigung ein, die der Sparer von seinem Finanzamt unterzeichnen lassen muss und an Weltsparen.de zurückschickt. Diese Ansässigkeitsbescheinigung wird von Weltsparen.de an die ausländische Bank geschickt. Damit wird dann erreicht, dass der Steuersatz inb Bulgarien von 10 % Quellensteuer auf 5 % sinkt, aber nur für EU-Ausländer.
Vielen Dank für diese Ergänzung!