Als Festgeldanleger leihe ich meiner Bank des Vertrauens eine bestimme Summe Geld zum vorher festgelegten Zinssatz. Auch die Leihdauer, genannt Laufzeit, ist vorab festgelegt. Deswegen heißt es ja Festgeld.
Festgeld kann man immer nur bei einem Kreditinstitut (umgangssprachlich Bank) anlegen. Das geht aus dem Paragraphen 1 des Kreditwesengesetzes hervor.
Gelegentlich sieht man Anzeigen wie „8 % Festgeldzinsen“. Hier ist Vorsicht geboten – es handelt sich dabei oftmals um eine andere Beteiligungsform, die lediglich plant feste Ausschüttungen oder Zinsen zu bezahlen. Beispielsweise stille Unternehmensbeteiligungen. Das kann lukrativ sein, hat jedoch nichts mit der Sicherheit einer Festgeldanlage bei einer Bank zu tun.
Wie sicher ist Festgeld?
Festgeldanlagen bei deutschen Banken und bei Banken mit Sitz in der Europäischen Union sind bis 100.000 Euro pro Kopf und Institut gesetzlich zu 100 % geschützt. Dies regelt die EU-Richtlinie 2009/14/EG, die alle Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt haben. In Deutschland fanden die EU-Vorgaben im „Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz“ ihren Niederschlag.
Private und ausländische Banken
Darüber hinaus haben sich viele inländische und teilweise sogar ausländische Banken wie die Bank of Scotland oder auch die Barclays Bank zu einem Einlagensicherungssystem zusammengeschlossen. Dieses ist beim Bankenverband in Berlin angesiedelt und bietet jedem Anleger eine zusätzliche Sicherheit in Millionenhöhe.
Sparkasse und VR-Banken
Die deutschen Sparkassen und die Genossenschaftsbanken haben jeweils ihr eigenes Einlagensicherungssystem. Diese garantieren die Sicherheit der Einlagen in unbegrenzter Höhe.
Fazit zur Sicherheit
Rechtlich gesehen ist die Einlagensicherung bis 100.000 Euro überall in der Europäischen Union gleich. Gefühlsmäßig ist das bei vielen Anlegern noch nicht angekommen. Das ist jedoch mehr als verständlich bei den vielen krisenbedingten Nachrichten.
Bei Anlagen über 100.000 Euro sollte man sich das Einlagensicherungssystem der Bank genauer ansehen und die Einlage ggf. auf mehrere gute Anbieter verteilen.
Ist Festgeld eine lohnende Anlage?
Die Frage möchten wir unter drei Gesichtspunkten beantworten:
- Rendite:
Die Rendite berechnet man so: Zinssatz − Inflationsrate = Rendite. Der Zinssatz steht bei Vertragsabschluss fest. Die Inflationsrate über die gesamte Laufzeit kennt man erst im Nachhinein genau. Hier muss man mit Prognosen bzw. Wahrscheinlichkeiten rechnen. Das Rechenergebnis führt dann zu Punkt 2. - Alternativen:
Welche Rendite und Sicherheit bekomme ich bei einem anderen Finanzprodukt? Lege ich mein Geld nicht in Festgeld an, sondern beispielsweise auf das Tagesgeldkonto, in Immobilien, in Aktien usw.? Die Antwort wird je nach persönlichem Anlagestil unterschiedlich ausfallen. - Wohlfühl-Faktor:
Fühlt man sich mit der getätigten Anlage über die Laufzeit wohl oder schläft man nachts unruhig, weil man sich ums Vermögen Sorgen macht? Bei aller Liebe zum Geld, die Lebensqualität sollte nicht vergessen werden.
Ein schlauer Mann sagte einmal …
… mit Festgeld wirst du nicht reich. Aber arm ist davon auch noch niemand geworden.
Wo finde ich die passende Festgeldanlage für mich?
Es gibt im Internet mehrere sehr gute Portale, die regelmäßig über die neusten und besten Angebote berichten. Auch bei uns findet man eine Fülle von guten Informationen zur Festgeldanlage. Probieren Sie mal die Suche (ganz oben) aus.
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