Ganze 2 Milliarden Euro (2.000.000.000) lieh sich die Bank des Volkswagen-Konzerns von der Europäischen Zentralbank. Und der Zinssatz? Nur 1 Prozent auf 3 Jahre fest!
Was wird aus den Zinsen der Bankkunden?
Der private Sparer war bisher eine solide Finanzierungssäule von Volkswagen. Über die Volkswagen Bank gewann der Konzern mehr als 1 Million Sparer, die über die Anlageprodukte Tagesgeld und Festgeld dem Konzern Geld liehen.
Abgesehen von den Spitzenkonditionen zur Zeit des medialen Höhepunkts der Finanzkrise 2008 zahlte die Volkswagen Bank Zinsen im oberen Mittelfeld. Obwohl ausländische Banken wie MoneYou und die Bank of Scotland höhere Zinsen zahlen, blieben viele Kunden der Volkswagen Bank treu.
Schließlich unterstützte man ein deutsches Vorzeigeunternehmen mit seiner Anlage und bekam dennoch Zinsen im guten Bereich.
Lesen Sie es in unserem Newsletter nach!
Mit unserem Newsletter vom 5.3.2012 informierten wir unsere Abonnenten über die neusten Entwicklungen und unsere daraus resultierende Prognose unter der Überschrift „Warum die Zinsen auf Tagesgeld 2012 nicht mehr steigen werden“. Wir begründeten dies ausführlich in unserem Beitrag über das LTRO-Programm der EZB.
Nur Tage nachdem die EZB fast 830 Milliarden Euro unter den europäischen Banken, 460 von ihnen sollen laut Handelsblatt aus Deutschland kommen, verteilte, begannen die Zinsen auf Tagesgeld für Privatkunden zu sinken.
Gesenkt haben bisher NIBC direct, Hanseactic Bank, IKB direkt und ING-DiBa. Die Bank of Scotland hat ebenfalls für die nächsten Tage eine Zinssenkung auf 2,60 % angekündigt.
Zinsen bei der Volkswagen Bank bisher stabil
Neukunden erhalten bei den beiden Labels „VW Bank“ und „Audi Bank“ immer noch 2,50 %. Bei den Bestandskunden sind es 1,75 %. Auch nach der Annahme des EZB-Geldes gab es keine Verschlechterung für die Sparer.
Unsere Forderungen!
An die Volkswagen Bank
Liebe Volkswagen Bank. Auch wenn die supergünstige EZB-Geldspritze Ihnen Vorteile verschafft: Vergesst eure treuen Sparkunden nicht!
An die EZB
Ein gesunder Wirtschaftskreislauf sieht so aus: Der Sparer stellt einer Bank Geld gegen Zinsen zur Verfügung. Die Bank reicht dieses Geld mit einem Zinsaufschlag an die Wirtschaft weiter. Dieses System funktioniert schon seit vielen Jahrzehnten erfolgreich!
Gefahr geht davon aus, wenn man zusätzliches Geld schafft (Gelddrucken) und es zu Discountkonditionen an die Banken weiterreicht. Was wird dann aus den Sparern? Haben Sie bitte auch das Wohl der Sparer im Auge!
Fazit
Die Geldspritze von der EZB hat die Volkswagen Bank bestimmt nicht genommen, weil sie finanziell auf der Kippe steht. Wir glauben, sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, ein außerordentlich lukratives Geschäft abzuschließen.
Dass allein in Deutschland jede vierte Bank beim EZB-Kredit „zum Nulltarif“ zugeschlagen hat, zeigt, dass sich die VW Bank in guter Gesellschaft befindet.
Über kurz oder lang schaden solche finanzpolitischen Maßnahmen nicht nur den Sparern, sondern erfassen die ganze Gesellschaft. Hoffen wir, dass die Menschen in Bank und Zentralbank wieder auf einen Weg des gesunden Wirtschaftens zurückfinden. 🙂
Hier unseren Tagesgeldvergleich ansehen.
Handelsblatt-Artikel vom 16.3.2012
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Bildmaterial: Dan Race (fotolia)
Findet ihr das Gelddrucken und verleihen zum Nulltarif durch die EZB in Ordnung? Hier zum Voting: http://www.optimal-banking.de/data/voting.php