von Julian Niedung
Die Bankenwelt verändert sich. Nicht nur, dass der Vertrauensverlust im Zuge der Finanzkrise massiv war, auch betriebliche Umstrukturierungen werden sichtbar. Unrentable Filialen werden geschlossen, Banken fusionieren, Bankberater werden weniger, doch die Anzahl der zu beratenden Kunden bleibt gleich.
Viele Banken haben auch bereits den Makel vieler Großunternehmen übernommen: Anfragen werden abgewehrt und durch Textbausteine beantwortet, Beratungen werden gelenkt, Provisionen zählen, Wünsche des Kunden sind eher zweitrangig.
Wer einmal ein Beratungsgespräch für einen Kredit oder eine Geldanlage erlebt hat, weiß wohl, wie so etwas abläuft. Doch wie sieht die Bankenwelt in einigen Jahren aus? Zählt der Kunde nicht mehr, Kredite aus dem Automaten?
Einen möglichen Entwurf präsentiert dabei die Fidor Bank aus München. Deren Vorstand Matthias Kröner erwähnte einmal den Satz: „In Banken findet keine Beratung statt, sondern Vertrieb.“ Dieses Statement ist klar und ehrlich.
Im Rahmen der 1. Fidor Community Lounge hatte ich die Möglichkeit, die Bank einmal persönlich kennenzulernen und in ihrer Geschäftsstelle in München zu besuchen.
Ein Rundgang durch die Bank war schon einmal aufschlussreich: Keine überheblichen Vorstandsbüros, keine Abschlussstatistiken am Flip-Chart, hier scheint Kreativität und die Arbeit im Team zu zählen.
Einige Stunden später durfte ich mich bei der Präsentation der geplanten Neuerungen davon überzeugen. Spannende Vorträge der Vorstände Matthias Kröner sowie Dr. Michael Maier hinterließen einen Eindruck von der starken Innovationskraft dieser Bank. Und vor allem: Die Bank redet mit mir.
Die angeschlossene Finanzcommunity ist ein Beispiel dafür. Dort ist es tatsächlich möglich, dem Vorstand die Frage zu stellen, wie er die Lage auf dem Finanzmarkt einschätzt. Nicht auszudenken, welche Antwort dieses Anliegen bei der Deutschen Bank oder Commerzbank haben würde.
Gerne habe ich in diesem Zuge auch die Möglichkeit genutzt, Matthias Kröner, dem Sprecher des Vorstands, einige Fragen zu stellen.
Die Fidor Bank wird als sehr modern wahrgenommen.
Ich denke, wir geben uns erfolgreich die Mühe all das wegzulassen, was an Banken derzeit massiv kritisiert wird. Und wir versuchen, beispielsweise durch konsequente Nutzung von web 2.0 Ansätzen, das wieder herzustellen, was derzeit den Banken gekündigt wird, nämlich Vertrauen. Dies durch Interaktion mit und Integration auf Augenhöhe der Kunden.
Im Kern sind wir Dienstleister, was wiederum vielleicht eher eine altmodische Positionierung ist. Im Kreis der Banken ist diese Positionierung jedoch recht positiv auffällig.
Die Kommunikation der Menschen verändert sich.
Nun, die Banken müssen mit dieser sehr schnellen, sehr rasanten Veränderung Schritt halten. Als Bank kann man sich nicht auf die Position reduzieren, dass alle Welt nun ein modifiziertes Kommunikations- und damit auch Geschäftsverhalten hat, für Banken das aber nicht zu gelten hat. Die Kunden werden zu dem Anbieter wechseln, der ihrer (auch online-) Lebensweise am ehesten entspricht.
Die Fidor Bank verzichtet auf einen Teil klassischer Finanzdienstleistungen. So gibt es kein Girokonto und auch Altersvorsorge ist bislang nicht Programm.
Das klassische Girokonto werden Sie bei uns nie finden. Denn FidorPay kann heute schon Sachen, von denen ein Girokonto nur träumen kann.
Und für die Altersvorsorge wird es früher oder später schon was geben! Ich denke, dass wir in einer fortgeschrittenen Ausbaustufe für die Mehrheit der online-people ein super passendes und umfassendes Angebot haben werden. Und das nicht nur in Deutschland.... Auch davon träumt übrigens das klassische Girokonto, wenn es nachts in den Back Offices der Banken zu Bette geht... ;-)
Eine der Kernleistungen der Fidor Bank ist FidorPay, ein elektronisches Zahlungsmittel.
Das Angebot der Fidor Bank wird umfassend sein, wird sich nicht nur auf die reine Geldsendung von A nach B reduzieren. Das Angebot der Fidor Bank wird günstiger und fair zum Kunden sein. Das Angebot der Fidor Bank wird die Flexibilität und Skalierbarkeit eines Online-Payment-Angebots mit der Substanz und Sicherheit einer deutschen Vollbank kombinieren.
Bislang bietet die Fidor Bank mit ihrem Tagesgeldkonto sowie passenden Festgeldern Sparprodukte an, was ihr die Vollbanklizenz ermöglicht.
Sehr innovativ für eine Bank ist FidorPay, ein Zahlungsmittel, das den digitalen Versand von elektronischem Geld ermöglicht.
Grundsätzlich steht es jedem Kunden frei, auch eigene Produktvorschläge einzureichen. Mit einem Qualitätsindex, der eine Anforderung darstellt, immer einen Tagesgeldzins unter den Top3 des Marktes zu liefern, wurde in der Vergangenheit bereits eine wertvolle Richtlinie auf Vorschlag eines Kunden verwirklicht.
Zuletzt genannte Produktvorschläge, wie auch Fragen und Produktbewertungen erfolgen dabei über die Community der Bank, die entsprechende Aktivität auch über ein Bonussystem vergütet.
Die Fidor Bank ist aus meiner Sicht ein Gegenentwurf zur Strategie von Kostensenkung und Filialausdünnung klassischer Großbanken. Mit dem Kunden auf einer Stufe zu stehen und Finanzprodukte mit ihm gemeinsam zu analysieren, die auch gerne von Fremdbanken stammen mögen, finde ich äußerst spannend.
Auch sind Berater auf der Plattform aktiv, die bei passenden Fragen zu ihrem Gebiet unterstützend tätig sind. Das betrachte ich mittlerweile als eine hervorragende Versicherung gegen Falschberatung. Die Community stand mir bei offenen Fragen in der Vergangenheit stets hilfreich zur Seite und hat einige Ungereimtheiten aufdecken können.
Das Web 2.0, von Banken bislang sehr vernachlässigt, bezieht die Fidor Bank grundsätzlich in ihre Kommunikation mit ein. Statusupdates über Facebook, Nachrichten per Twitter oder ein Video über eine Kooperation, aufrufbar über das Videoportal YouTube, ist seit Anbeginn Teil des Konzeptes.
Dass diese Kommunikation sowie auch die Präsenz im World Wide Web immer wichtiger wird, ist wohl eine Erkenntnis, die mittlerweile selbst konservative Bankkunden gewinnen durften.
Ich selbst bin daher sehr auf die weitere Entwicklung der Bank gespannt, kaum würde mir eine Bank einfallen, die moderner ist und Innovationen schneller umsetzt.
Vorrangig hierbei im Sinne des Nutzers, weitere Funktionen oder Produkte zu gestalten. Bei der Fidor Bank wird der Bankkunde nicht als Nummer geführt, sondern darf an Diskussionen zu Produkten und Leistungen teilhaben. Aus meiner Sicht eine hochinteressante Alternative.
Bonus-Link: https://banking.fidor.de/mein_bonus.
• Erfahrungsberichte zum Fidor Tagesgeld und Festgeld
• Vorstellung der größten Goldaktien, Aktien von Goldproduzenten
• Tipps zur Eröffnung eines Girokontos, Zusammenfassung
Alle Erfahrungsberichte sind die persönlichen Ansichten des jeweiligen Autors, sie spiegeln nicht die Meinung von [optimal-banking] wieder.